Der zweite Sonntag im September wird als Tag der Opfer des Faschismus begangen (OdF-Tag). Dieser Gedenktag wurde erstmals im Jahr 1945 begangen. Er wurde initiiert von ehemaligen politischen Gefangenen des Nazi-Regimes.
Seit dem Jahr 1948 wird der OdF-Tag mitgetragen von der 1947 gegründeten Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN). Ich kann mich noch gut an die Baskenmützen und die roten Winkel erinnern und die VVN-Mitglieder, die sich auf dem damaligen Karl-Marx-Platz in Mühlhausen trafen. In der Bundesrepublik galt allerdings lange ein Unvereinbarkeitsbeschluss der SPD: ein Sozialdemokrat konnte nicht zugleich Mitglied der VVN sein. Dieser Beschluss wurde im Jahr 2010 vom Parteivorstand aufgehoben.
Heute habe ich die Einladung von Mitgliedern der Linken angenommen, an einer stillen Gedenkveranstaltung teilzunehmen. Der Einladung bin ich gerne nachgekommen. Wir haben uns 10 Uhr am Denkmal auf dem Bahnhofsvorplatz getroffen und Blumen niedergelegt.
Gerade in der heutigen Zeit müssen wir immer wider an die Opfer des Faschismus erinnern. Das erste Konzenrationslager wurde bereits am 3.3.1933 in Nohra errichtet, also kurz nach der Machterschleichung am 30.1.1933.
Text: Kay-Uwe Jagemann
Fotos: Dirk Anhalt und Kay-Uwe Jagemann