Mühlhausen ist meine Heimatstadt und für mich ist sie auch die schönste Stadt.
Nach der Wende sind sehr viele Arbeitsplätze verlorengegangene, das ist wahr. Und das ist umso schlimmer, als gerade Frauenarbeitsplätze betroffen waren. Es sind aber auch Arbeitsplätze entstanden. Wir haben sehr gut aufgestellte mittelständische Firmen, wir habe Krankenhäuser, wir haben noch immer traditionelle Handwerksbetriebe, wir haben die Kreisverwaltung und die Stadtverwaltung uvm.
Dennoch verlieren wir in unserem Stadtzentrum Geschäfte. Das liegt nicht nur an Corona. Die Menschen haben nicht genügend Geld und sie geben es leider auch da aus, wo es unserer Stadt nicht zugute kommt. Ich meine damit die Online-Händler, die natürlich nicht in Mühlhausen ansässig sind.
Andererseits gibt es einige geschäftstüchtige Mitbürger ausländischer Herkunft, die Friseure, Bekleidungsgeschäfte, Restaurants, Imbisse und Lebensmittelläden betreiben. Ich betrachte das zunächst einmal als eine Bereicherung. Ich esse sehr gerne chinesisch, vietnamesisch und italienisch und ich liebe das Wiener Schnitzel (auch ein Ausländer). Seit vielen Jahren gehe ich zur gleichen deutschen Friseurin, die meine Haare besser kennt als ich selbst. Doch das ist jedem selbst überlassen. Wer gerne den neuen orientalischen Schnitt zu einem sehr günstigen Preis möchte, geht zum orientalischen Friseur.
Mühlhausen hat auch freizeitmäßig sehr viel zu bieten. Wir haben ein sehr gutes Hallenbad und ein ganz neues Freibad am Schwanenteich. Wir haben die Skaterhalle, wir haben ein Kino und wir haben sehr gute Gaststätten und Restaurants. Wir haben das Theater 3K in einer Kirche und wir haben eine sehr gute Stadtbibliothek ebenfalls in einer Kirche. Kirchen haben wir jede Menge und wir haben eine toll erhaltene Stadtmauer und wir haben ein sehr gutes Museum.
Und wir haben sehr viele Menschen, die sich auch ehrenamtlich engagieren und dafür sorgen, dass Mühlhausen lebenswert bleibt und lebenswerter wird.
Mühlhausen lebt und ich bin stolz, ein Teil davon zu sein.
(Ich habe gerade im „Stadtgespräch“ einen Post gelesen mit der Überschrift „Mühlhausen stirbt“. Das wollte ich so nicht stehen lassen.)
Vor einigen Jahren wurde ich von einer Kollegin gefragt, wen ich mir denn statt Martin Schulz als Kanzlerkandidatin gewünscht hätte, sagte ich Olaf Scholz. Damals rollte der Schulz-Zug noch und einige Jusos posteten, dass Martin Schulz über das Wasser gehen könne. Für mich war er ein sehr guter Mann in Europa, aber man kann das eben nicht 1:1 auf Berlin übertragen.
Es kam, wie ich es erwartet hatte, und der Schulz-Zug rollte leider nicht in das Ziel. Dann wurde Olaf Scholz bereits im Sommer 2020 zum Kanzlerkandidaten durch die beiden SPD-Vorsitzenden nominiert, was mich hoffnungsvoll stimmte.
Wie wir alle wissen, gab es gleich drei Kanzlerkandidatinnen und ‑kandidaten. Baerbock für die Grünen, Laschet für die CDU und eben Scholz für die SPD. Als Annalena Baerbock nominiert worden war, überschlugen sich die Medien für Sie und der innerparteiliche Konkurrent schmollte sichtbar. Armin Laschet hatte von Anfang an mit dem Gegenwind aus Bayern zu kämpfen und natürlich mit unkontrollierten Lachanfällen in Katastrophengebieten. Olaf Scholz hatte die offensichtlich die ganze Partei hinter sich vereint und stellte sich als legitimen Nachfolger der Kanzlerin Merkel dar. Er machte alles richtig. Die SPD machte alles richtig.
Letzten Endes reichte es tatsächlich für Olaf Scholz, der die meisten Stimmen für die Sozialdemokraten holte. Willy Brandt und Helmut Schmidt hätten sich für das Ergebnis geschämt, aber heutzutage reichen eben 25,7% der Zweitstimmen, um in Koalitionsverhandlungen gehen zu können.
Die Ampelparteien, also SPD, FDP und Grüne, gingen in die Verhandlungen und diese verliefen erstaunlich geräuschlos und effizient. Olaf Scholz wird zum Kanzler gewählt und das Regierungsprogramm steht unter dem Motto: „Mehr Fortschritt wagen”. Als alter Fan von Willy Brandt hat mich das ganz besonders gefreut, denn bei ihm hieß es mit „Mehr Demokratie wagen” ganz ähnlich.
Die SPD stellt wieder den Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland. Das war der politische Höhepunkt meines Jahres 2021, aber eigentlich gab es viel früher eine Wahl, die für die ganze Welt viel entscheidender war.
In den USA wurde bereits im November 2020 der Präsident gewählt. Die Republikaner schickten de damals amtierenden Präsidenten Donald Trump in das Rennen und die Demokraten einen noch älteren Joe Biden. Donald Trump hat der ganzen Welt aufgezeigt, welche Macht der amerikanische Präsident noch immer besitzt und welche katastrophalen Entscheidungen er treffen kann. Trump hat das Land nachhaltig gespalten, er hat die Umwelt massiv belastet, er hat durch seine Corona-Politik viele Tausende Tote zu verantworten und er hat dazu aufgerufen, die bestehende demokratische Ordnung zu stürzen.
Biden gewann die Wahl gar nicht so knapp mit 306 gegen 232 Wahlleuten und er wurde im Januar 2021 zu Präsidenten vereidigt. Damals ging ein vier Jahre währender Albtraum zu Ende und ich hoffe, dass das Land nicht unwiederbringlichen Schaden genommen hat.
Aber nicht nur die großen Tiere haben das Jahr bestimmt, sondern auch kleine Strukturen, die zwar eigene Erbanlagen haben, aber keine Lebewesen sind. Ich meine selbstredend die Corona-Viren.
Das allererste Mal in der Geschichte der Medizin, gelang es der Wissenschaft, bereits während einer Pandemie Impfstoffe zur Verfügung zu stellen. Der erste Impfstoff kam aus Deutschland und funktioniert nach einem genialen Wirkprinzip. Man bekommt mRNA (Boten-RNA) gespritzt, die in den Zellen außerhalb des Zellkerns dafür sorgt, dass Strukturen gebaut werden, die wir auch in den Covid-19-Viren finden. Jetzt kann der Körper zur Immunantwort schreiten, insbesondere wenn nach einer bestimmten Zeitspanne die Impfung wiederholt wurde.
In den ersten Monaten der Impfkampagne waren viele Wissenschaftler davon ausgegangen, dass man so etwas wie eine Immunität erreiche kann. Das war ein Trugschluss und im Moment läuft die Kampagne für die sogenannte Boosterimpfung. Das ist insbesondere deshalb notwendig, weil es verschiedene Virusvarianten gibt und der Impfstoff eben nur auf eine ziemlich ursprüngliche Variante optimiert wurde,
Leider gibt es viele sogenannte Impfgegner. Das sind zum Teil Menschen, die Impfungen aus Glaubens- oder Verständnisgründen ablehnen und zum anderen Teil Menschen, die die momentane schwierige Situation ausnützen, um unsere Demokratie ganz bewusst zu unterminieren. Nach einer Statistik sind 50% der Wähler der sogenannten Alternative für Deutschland Impfgegner.
Seit einigen Wochen gib t es wieder vermehr die sogenannten Hygienespaziergänge. Auch in Mühlhausen laufen etwa 300 Menschen mit Kerzen durch die Stadt. Historisch betrachtet, ist das kein neues Phänomen. Bereits im Mittelalter gab es Menschen, die sich auf ähnliche Art und Weise gegen die wohlbegründeten Maßnahmen zur Eindämmung der Pest auflehnten.
Ich denke, dass hier das Phänomen der Halbbildung eine ganz entscheidende Rolle spielt. Noch niemals zuvor konnten wir Menschen über eine Informationsquelle wie das Internet verfügen. Leider entsprechen jedoch nicht alle Informationen der Wahrheit. Jeder kann heute über Messengerdienste, soziale Medien oder Youtube seine Meinung kundtun. Wenn man vor einigen Jahren eine medizinische Auskunft wollte, so ging man zu einem Arzt oder suchte sich ein medizinisches Lexikon. Heute fragt man Dr. Google und greift sich die Version der „Wahrheit” heraus, die einem passt. Bei Trump sprach man von alternativen Fakten.
Ich kann nur hoffen, dass wir Covid-19 als Pandemie bald hinter uns gelassen haben. Wir werden die Viren nicht ausrotten, aber wie es im Moment aussieht, werden die Erkrankungen harmloser. Die erfolgreichsten Viren der Welt sind die Schnupfenviren, sehr ansteckend und nicht tödlich, es sei denn, man stößt sich beim Niesen den Kopf.
Was jedoch brachte das Jahr 2021 für mich persönlich. Ich bin dreimal geimpft und ich bin gesund.
Im März habe ich als Kreisvorsitzender der SPD meine hochgeschätzte Vorgängerin Claudia Zanker beerbt. In einer sogenannten Hybridveranstalung wurde ich mit 94% der Stimmen gewählt. Mit 100% wurde ich in meinem SPD-Ortsverein Mühlhausen als Vorsitzender bestätigt.
Alles in allem war 2021 ein erfolgreiches Jahr für die Sozialdemokratie und auch für mich persönlich, wenngleich es viele Probleme gibt, die gelöst werden müssen.
v.l.n.r.: Kay-Uwe Jagemann, Simone Friebe (Diätassistentin), Manfred Eck, Thomas Meersteiner (Küchenchef), René Seyfert und Oleg Shevchenko
Am 23.12.2021 haben wir vom Ortsverein Mühlhausen 200 Obstschalen für die Mitarbeiter gespendet, die Heiligabend Dienst hatten. Der Küchenchef Thomas Meersteiner und die Diätassistentin Simone Friebe haben die Schalen entgegengenommen.
Heute durfte ich einem Genossen gleich zweimal gratulieren. Der in Mühlhausen allseits bekannte und geschätzte Schneidermeister Martin Hohlstein feierte seinen 82. Geburtstag. Des Weiteren durfte ich ihm die Urkunde zur 30-jährigen Mitgliedschaft in der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands überreichen.
Martin und ich unterhielten uns bei Kaffee und sehr leckerem Kuchen über die letzten Bundestagswahlen und wie es dazu gekommen ist, dass die SPD mit Olaf Scholz an der Spitze die Wahlen gewinnen konnte. Für mich sind die Gespräche mit Martin immer sehr inspirierend, sei es nun über Politik oder Sport. Martin ist nicht nur ein leidenschaftlicher Sozialdemokrat, sondern auch ein Fan des Boxsports und des Fußballs.
Leider wurde der 24. Mühlhäuser Altstadtlauf pandemiebedingt abgesagt und ich habe wie im letzten Jahr bereits meinen eigenen kleinen Altstadtlauf heute morgen durchgezogen und bin dreimal um die Stadtmauer gelaufen womit ich dann schlussendlich die 10 km in einer guten Stunde gelaufen bin. Das ist beileibe keine gute Zeit, noch nicht einmal für mich aber es war mir wichtig.
Der geneigte Läufer bzw. die geneigte Läuferin wird feststellen, dass der Laufkurs nicht völlig mit dem Altstadtlauf identisch ist. Ich habe mir den Lauf über den Steinweg gesperrt und bin tatsächlich um die komplette Stadtmauer gelaufen.
Gestern besuchten unsere Bundestagsabgeordnete Elisabeth Kaiser und die Kandidatin für den Bundestag Tina Rudolph den Unstrut-Hainich-Kreis. In Mühlhausen haben wir sie eingeladen, die Traditionsfirma Peterseim Strickwaren GmbH zu besuchen. Empfohlen wurde der Besuch durch unseren Oberbürgermeister Dr. Johannes Bruns, der dieses heimische Unternehmen natürlich sehr gut kennt.
Zu erst ging es in den betriebseigenen Shop, in dem viele der wunderbaren Stücke zu finden sind. Für mich besonders beeindrucken war hierbei, dass besonders hochwertige Teile tatsächlich in Einzelproduktion gefertigt werden können. Das ist aber natürlich nur deshalb sinnvoll, wenn durch den Direktvertrieb, sei es im Betriebsshop oder online, die Zwischenhändler umgangen werden können.
Besitzerinnen und Besitzer von Strickwaren können ihre Lieblingsstücke übrigens bei Peterseim wieder aufbessern lassen. Das nenne ich Nachhaltigkeit in der Mode in einer sehr schönen Form.
Der Weg durch die Fertigung war aber ebenso spannend. Hier stehen u.a. hochmoderne Strick- und Nähmaschinen. Anders als vielleicht erwartet sitzen hier jedoch nicht im Bangladesh-Style viele Näherinnen und Nähen im Akkord, vielmehr sieht man Fachfrauen und Fachmänner, die mit viel Sorgfalt an Mützen, Pullovern und Mänteln arbeiten.
So wird zu Beispiel hochwertige Kleidung für die Firma Nordwolle im Auftrag gefertigt. Hierbei wird norddeutsche Wolle in Mühlhausen verarbeitete und zwar in fantastischer und langlebiger Qualität.
Der Rundgang war sehr informativ und ich möchte mich herzlich bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Firma Peterseim bedanken.
Am 22. Juni 1941, also heute vor genau 80 Jahren, startete das faschistische deutsche Regime den Angriff auf die Sowjetunion. Der Angriff wurde unter der Bezeichnung „Barbarossa” geplant. Damit wurde ein weiteres Kapitel des 2. Weltkriegs geöffnet, das letztlich zur Niederlage des NS-Regimes führen sollte.
3 Mio. deutsche Soldaten kämpften gegen die Sowjetunion. Dabei wurde von Anfang an kaum ein Unterschied zwischen Zivilisten und Soldaten gemacht. Hinzu kamen die sogenannten Einsatzgruppen, die systematisch nach Juden suchten und diese zumeist erschossen. Man kann kaum ermessen, welches Elend von deutscher Seite ausgegangen ist.
Leningrad wurde 900 Tage lang belagert und wurde dennoch nicht bezwungen. Mehr als 1 Mio. Einwohner verloren dabei ihr Leben. Dieses systematische Aushungern im wörtlichen Sinne stellt ein eklatantes Kriegsverbrechen dar.
Der erwartete deutsche Blitzkrieg wurde durch den russischen Winter gestoppt. Deutsche Soldaten fielen öfter durch Erfrierungen aus als durch Verletzungen im Kampf. Als im Jahr 1942 Stalingrad erobert werden sollte, kam es zur ersten großen deutschen Niederlage. 250000 deutsche Soldaten wurden eingekesselt.
Göring versprach, die Truppen aus der Luft zu versorgen, konnte das Versprechen aber nicht einhalten. Paulus kapitulierte am 31. Januar 1943. 150000 deutsche Soldaten hatten ihr Leben verloren, 90000 gingen in die sowjetische Kriegsgefangenschaft von denen gerade einmal 6000 1956 nach Deutschland heimkehren konnten. Unter den deutschen Opfern war auch mein Großvater.
Auf der sowjetischen Seite starben in Stalingrad 400000! Bis zum Kriegsende verloren 25 Mio. ihr Leben. Das entspricht etwa 14% der Bevölkerung. In Polen waren es 17% und in Deutschland 9%. Insgesamt starben mehr als 50 Mio. Menschen.
Gestern Abend hatte der Freundeskreis Mühlhäuser Museen bei schönstem Wetter auf dem Kristanplatz zu einem Abend mit dem Schauspieler Thomas Thieme eingeladen. Wie gewohnt, war die Veranstaltung bestens organisiert. Für das leibliche Wohl sorgte der Brauhaus-Chef Herr Fongern selbst.
Herr Dr. Scholl, der 1. Vorsitzende des Freundeskreises, führte durch den Abend, indem er mit Thomas Thieme eine Art Interview auf freundschaftlicher Ebene führte. Die musikalische Einrahmung übernahm Arthur Thieme, der Sohn des bekannten Schauspielers.
Der Abend war in vier thematische Gesprächsblöcke unterteilt, wobei man nach den ersten beiden Blöcken bei Herrn Fongern nachfassen konnte. Der erste Block war, wohl wegen der laufenden Fußball-Europameisterschaft, dem Ballsport gewidmet. Schnell war man sich einig, das Deutschland lediglich wegen der aktiven Unterstützung durch die Portugiesen das Spiel am Nachmittag für sich entscheiden konnte.
Thieme begegnete offenbar drei wichtigen Fußballern. Die Rede war von Jimmy Hartwig, Günther Netzer und Uli Hoeneß. Jimmy Hartwig war mit Thomas Thieme gemeinsam auf der Theaterbühne. Günter Netzer ist ein Freund Thiemes und hat während seiner grandiosen Zeit als Fußballer das Spiel sozusagen gedacht und hat, während Uli Hoeneß schon im Gefängnis war, diesen mit Thomas Thieme zusammengebracht. Thieme wollte Uli Hoeneß treffen, weil er ihn in einem Film verkörpern sollte.
Der Abend war gespickt mit Anekdoten und Lebensweisheiten. Die Themen waren so breitgefächert wie das bisherige Lebenswerk des Künstlers. Natürlich kam auch zur Sprache, warum er die DDR verlassen hatte.
Vergleicht man den Sternenhimmel den man in der Stadt sieht mit dem Sternenhimmel, den man in den Bergen vor sich hat, wird man einen riesigen Unterschied bemerken. Das liegt an dem Phänomen der Lichtverschmutzung (Light Pollution). Gemeint ist mit Lichtverschmutzung die Verschmutzung mit künstlichem Licht.
Das hat zum Teil verheerende Folgen, davon einmal abgesehen, dass man die Milchstraße nicht oder nicht so deutlich sieht, was mich als Astronomielehrer sehr stört. Aber ich bin auch Biologielehrer und als solcher bin ich geradezu entsetzt was wir den Tieren und Pflanzen durch unser künstliches Licht zumuten.
Viele Tiere, auch der Homo sapiens, leben in einem circadianen Rhythmus, also dem Wechsel von Tag und Nacht. Dieser Wechsel von Tag auf Nacht wird gewöhnlich vorgegeben durch das weitgehende Fehlen von Licht. Dieser Rhythmus wird nachhaltig durch uns Menschen gestört, zumal mehr als die Hälfte der Tiere nachtaktiv sind.
Unter den nachtaktiven Tieren finden wir viele Insekten, die die Pflanzen bestäuben. Die Lichtverschmutzung trägt zum Insektensterben bei, was wiederum zu Folge hat, dass sich die Pflanzen nicht vermehren können. Neben den Insekten sind auch viele Säugetiere betroffen, wobei die bekanntesten Beispiele die Fledermausarten sind.
„Künstliches Licht darf nur eingesetzt werden, wenn es begründet notwendig ist. Es darf nur die mindestens notwendige begründete Lichtmenge eingesetzt werden. Künstliches Licht darf nur dorthin strahlen wo es unbedingt notwendig ist und soll nicht über die Nutzfläche hinausstrahlen. Die Lichtpunkthöhen sind dem Bedarf angepasst möglichst niedrig zu halten. Künstliches Licht darf nur dann eingeschaltet sein, wenn es benötigt wird, beziehungsweise sollte bedarfsorientiert reduziert werden bis hin zur Abschaltung. Künstliches Licht darf nur geringe Blauanteile enthalten, daher nur bernsteinfarben bis warmweiß mit Farbtemperaturen von 1700 bis 2700 Kelvin, max. 3000 Kelvin (K).“
Die Musterleitlinie könnte auch Vorbild für Mühlhausen sein und ich habe dazu auch schon positive Signale von Oberbürgermeister Dr. Johannes Bruns bekommen. Das Schwanenteichgelände soll umfassend neu gestaltet werden. Hierzu können Bürgerinnen und Bürger ihre Vorschläge einbringen. Dieses Recht habe ich wahrgenommen und den folgenden Vorschlag an das Rathaus geschickt:
Verrmeidung von Lichtsmog am Schwanenteichgelände zum Schutz der nachtaktiven Tiere:
Einsatz von geeigneten LED-Lampen ohne IR- und UV-Anteil Nach unten gerichtetes Licht ohne Streuverluste (günstiger für Fledermäuse und Nachtfalter) Einsatz von smarten Lampen, die sich bei Bedarf einschalten
Heute ist der 17. Juni 2021. Vor nunmehr 68 Jahren, am 17. Juni 1953 wollten sich viele Menschen in der DDR die Erhöhung von Arbeitsnormen nicht mehr gefallen lassen und demonstrierten dagegen auf der Straße. Ausgegangen waren die Unruhen von den Bauarbeitern der Stalinallee in Berlin, die vorher Frankfurter Allee hieß und später Karl-Marx-Allee.
Die Stalinallee erhielt 1951 ihren Namen und es wurde eine protzige Stalinstatue errichtet. Am 5. März 1953 starb Stalin und in Berlin pilgerten viele Menschen, auch aus eigenem Antrieb, zur Statue von „Väterlichen Stalin“. Kurze Zeit später, am 16. und 17. Juni demonstrierten tausende Menschen genau dort gegen die Erhöhung der Norm. Von Berlin aus griff der Volksaufstand auf die ganze DDR über. Am Nachmittag des 17. Juni wurde der Aufstand in Berlin durch sowjetische Panzer blutig niedergeschlagen.
Auch in Mühlhausen demonstrierten Menschen. Hier waren es hauptsächlich Bauern, die gegen die Kollektivierung der Landwirtschaft waren und damit gegen den Verlust ihres Landes. Nachdem die Kasernierte Volkspolizei der Lage aus ihrer Sicht nicht mehr Heer wurde, beendete die sowjetische Besatzungsmacht die Demonstration gewaltsam.
In Mühlhausen erinnern heute zwei Tafeln am Untermarkt 13 und am Untermarkt 17 an die sowjetische Militärherrschaft.
Gedenktafel an der ehemaligen NKWD-Zentrale am Untermarkt 13 in Mühlhausen.
Lediglich vier Jahre nach der Gründung der DDR muss der Volksaufstand für die Genossen im Politbüro und in den SED-Kreisleitungen eine Art Warnschuss gewesen sein. Wir dürfen nicht vergessen, dass Stalin zu dem Zeitpunkt bereits tot war und auch in der Sowjetunion viele treu Stalinanhänger buchstäblich um ihre Existenz fürchteten.
Meine Mutter hat mir erzählt, dass sie als 12jähriges Mädchen Rotz und Wasser nach dem Tod Stalins geheult hat. Die Indoktrination ging also tatsächlich auch damals schon bis zu den Kindern in der DDR.
Nikita Chruschtschow wurde im Juni 1953 Erster Sekretär der Kommunistischen Partei und damit Stalins Nachfolger. Im Jahr 1956 leitete er die Entstalinisieren ein. Damals hielt er auf dem XX. Parteitag der KPDSU eine Rede, mit der er mit den Verbrechen in der Stalinzeit ziemlich rücksichtslos aufräumte. Die Rede war offiziell nicht zur Veröffentlichung in der Presse gedacht, wurde aber dennoch in der ganzen Sowjetunion verbreitet.
Im Oktober 1956 wurde der Aufstand in Budapest blutig niedergeschlagen.
In den sozialen Medien taucht immer wieder die Frage nach der Übersterblichkeit auf. Manchmal wird angezweifelt, dass durch Corona mehr Menschen als in den letzten Jahren gestorben sind. Das statistische Bundesamt veröffentlicht die Zahlen zu den Sterbefallzahlen, wobei diese aber naturgemäß nicht aktuell sind. Zu Covid-19 wurde allerdings hiervon abgewichen und es wurde ein Podcast diesem Thema gewidmet.
Hierzu muss gesagt werden, dass die Ermittlung der Sterberate für Covid-19 nicht so einfach ist, wie man es auf den ersten Blick meinen könnte. So ist zu beachten, dass an anderen Krankheiten wie der Grippe (Influenza) durch die Coronamaßnahmen, wie das Tragen einer Maske, weniger Menschen gestorben sind. Das Robert-Koch-Institut hat in seinem Podcast die Sterberate der starken Grippewelle von 2017/2018 mit der Sterberate durch Covid-19 verglichen. An der Grippe starben damals 25000 Menschen in Deutschland. Laut RKI starben im Vergleichszeitraum an Covid-19 etwa doppelt so viele Menschen in Deutschland.
Prof. Kekule hat im MDR-Podcast vom 10. Juni eine interessante Studie vorgestellt. Darin werden die Sterberaten in Coronazeiten verschiedener Länder verglichen. Verglichen wurden die Übersterblichkeiten des Zeitraums 2015 bis 2018 mit den Jahren 2020 und 2021. In Deutschland starben demnach 36000 Menschen an Covid-19. Anders sah es z.B. in Peru aus, wo 180000 Menschen an Covid-19 sterben. Allerdings haben wir in einigen Ländern negative Übersterblichkeiten. Hier zeigten die Coronamaßnahmen insgesamt eine positive Wirkung auf die Gesundheit der Menschen.
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